Menschen
Rootline Navigation
Emmanuel Perrey: Sie arbeiten seit 33 Jahren bei Lista Office LO in Genf. Wie begann Ihre Karriere?
Ich habe Landschaftsarchitektur studiert und meine berufliche Laufbahn zunächst in diesem Bereich gestartet. Landschaftsarchitektur war für mich eine echte Leidenschaft, und ich hatte das Glück, in Genf einige wunderschöne Gartenprojekte zu realisieren. - Einige davon sind heute noch zu bewundern. Dennoch sehnte ich mich irgendwann nach einer neuen beruflichen Herausforderung, denn den ganzen Tag mit Papier und Bleistift am Pult zu verbringen, langweilte mich zunehmend. Als sich mir die Möglichkeit bot, für Lista Office LO zu arbeiten, habe ich nicht gezögert.
Da es damals noch keine Zeichenprogramme gab, zeichnete ich wiederum Büropläne von Hand. Der Geschäftsleiter schlug mir dann vor, in den Verkauf zu wechseln. Da der direkte Kundenkontakt meiner Persönlichkeit viel besser entsprach, ergriff ich die Chance. Dank zeichnerischer Fähigkeiten und dem Wissen über Volumen und Oberflächen konnte ich so im Bereich der Büroeinrichtung einige sehr spannende Projekte zu realisieren.
Wie haben Sie Lista Office LO Genf als Geschäftsführer geprägt?
Durch die Ausbildung und Erfahrung als Landschaftsarchitekt habe ich nicht nur einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik entwickelt, sondern auch solide planerische Fähigkeiten. Wir waren beispielsweise die Ersten, die Pflanzen in unsere Bürokonzepte integriert haben - was damals viele Kunden begeisterte.
Der bedeutsamste Aspekt meiner Zeit bei Lista Office LO in Genf ist jedoch die Zusammenarbeit mit meinem Team. Ich bin 63 Jahre alt, und man könnte mich wohl zu gleichen Teilen als Patriarch und Vaterfigur unseres Standorts bezeichnen. Ich begann mit drei Mitarbeitenden – die alle noch immer bei mir arbeiten. Die übrigen Mitarbeiter:innen sind ebenfalls seit mindestens 10 Jahren Teil unseres Teams. Wir sind wie eine kleine Familie. Meine Pensionierung in zweieinhalb Jahren wird deshalb nicht leicht für mich werden. Denn ich arbeite nicht nur seit langem mit meinem Team zusammen, uns verbindet auch eine grosse Freundschaft. Das ist etwas ganz Besonderes und ich bin überzeugt, dass genau dies uns so erfolgreich gemacht hat. Dafür möchte ich meinem Team herzlich danken.
Was bedeutet persönlicher Erfolg für Sie?
Persönlicher Erfolg war mir nie wichtig - der Erfolg jedes einzelnen meiner Teammitglieder hingegen schon.
Wie unterscheidet sich Lista Office LO Genf von den anderen Standorten in der Schweiz?
Die meisten Lista Office LO-Standorte konzentrieren sich in erster Linie auf die Einrichtung von Büros. In Genf realisieren wir jedoch auch andere Einrichtungsprojekte, wie Restaurants und Cafeterias. Auch unsere Wettbewerbssituation unterscheidet sich deutlich von jener der restlichen Schweiz. Unsere Hauptkunden sind Banken, Unternehmen der Uhrenindustrie sowie internationale Organisationen und NGOs. Bei letzteren konkurrieren wir nicht nur mit europäischen Herstellern, sondern ganz generell mit den bedeutendsten Markenanbietern, die bereits über internationale Rahmenverträge verfügen. Unser Erfolg hängt also davon ab, dass wir unseren Kunden eine breite Palette interessanter und hochwertiger Produkte anbieten können.
Welche Trends zeichnen sich im Büromöbelbereich in Zukunft ab?
Lista Office LO ist sehr innovativ und war seit jeher Innovationsführerin in der Büromöbelbranche in der Schweiz. Wir antizipieren nicht nur neue Einrichtungstrend, sondern erschliessen laufend neue Marktsegmente, wie beispielsweise den Bildungs- und Gesundheitsbereich.
In Sachen Bürogestaltung ist „Open Space“ wieder en vogue, obwohl Menschen oft ungern in Grossraumbüros arbeiten. Es bedarf deshalb Rückzugsbereiche, in denen sie konzentriert arbeiten oder Besprechungen abhalten können. Dies hat beispielsweise massgeblich zum Erfolg unserer exklusiven Partnermarke Framery beigetragen, die mit schalldichten Büro- und Besprechungskabinen die Bedürfnisse nach Privatsphäre erfüllen.
Und wie steht es mit dem Thema Home Office?
Viele internationale Organisationen gestatteten ihre Mitarbeitenden, bis zu vier Tage pro Woche von daheim zu arbeiten. Um diese Angestellten wieder zurück ins Unternehmen zu bringen, sind nicht nur Anstrengungen, sondern auch erheblich Investitionen notwendig - zumal viele Unternehmen ihre Büroflächen verkleinert und Desk-Sharing-Modelle eingeführt haben. Um dies auszugleichen, haben einige Unternehmen in attraktive Kantinen mit hervorragenden Küchenbrigaden investiert, wo sich die Mitarbeitenden für wenig Geld ausgezeichnet verpflegen können. Andere Unternehmen haben das Thema der Kinderbetreuung aufgegriffen und betriebseigene Kindertagesstätten eröffnet. Meine Meinung dazu: Wenn sich die Mitarbeitenden im Unternehmen mindestens so wohl oder sogar wohler fühlen als zu Hause, werden sie auch gerne wieder ins Büro zurückkehren.
Emmanuel Perrey ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und eine Enkelin. Seine grosse Leidenschaft für Design teilt er mit seiner Frau, der Direktorin einer renommierten Schule für Architektur, Mode und Grafikdesign in Genf. Jedes Jahr verbringen sie einen Teil ihres Urlaubs damit, Designmessen und Ausstellungen in ganz Europa zu besuchen. Im Bereich des zeitgenössischen Möbeldesigns bewundert er die Arbeiten von Ronan und Erwan Bouroullec. Doch auch die primitive Kunst aus aller Welt, wie sie im Musée d'Ethnographie de Genève (MEG) ausgestellt ist, fasziniert ihn. Denn sie zeigt, wie wenig sich die Designs von Stühlen, Objekten oder Kleidern im Laufe der Jahrhunderte wirklich verändert haben.